Doris Höh fordert Umdenken „Mehr Qualität für Menschen mit Demenz“ 

Pflege-, Behinderten- und Seniorenwohnheim in Stuttgart-Rot

Angesichts der Herausforderung, die uns die Alterspyramide für die Zukunft stellt, müssen die Unterbringung und Fürsorge älterer Menschen sowie von Pflegebedürftigen neu gedacht werden. Sonst landet Stuttgart in einem Pflegenotstand. 

Aus diesem Grund zitiert FDP-Stadträtin Doris Höh den katholischen Stadtdekan Christian Hermes, der bei einer Podiumsdiskussion OB Frank Nopper direkt auf das Thema ansprach: „Es sieht nicht gut aus für Menschen, die in Stuttgart alt werden.“ 

Das ist die allgemeine Situation. „Wird die Lage jedoch anspruchsvoller, wenn beispielsweise ein Mensch an Demenz leidet, dann wird würdevolles alt werden noch schwerer. Aus diesem Grund hat die FDP im Gemeinderat einen Antrag formuliert, der das Konzept so genannter Demenzdörfer für Stuttgart prüfen solle. Dabei handelt es sich um Hausgemeinschaften in einer nach außen abgeschlossener Siedlung, die passgenau auf die Bedürfnisse von dementen Menschen ausgerichtet ist. 

Dazu heißt es aus der Verwaltung am Beispiel eines Pilotprojekts mit dem Platzbedarf von 7,5 Hektar: So etwas wäre ein Nice to Have, sei aber leider in dieser Form für Stuttgart schwierig umzusetzen und sehr teuer. Beim stadteigenen Anbieter in der Altenpflege, der ELW, werde so weit möglich, ein ähnlicher Ansatz gelebt und umgesetzt. Und man gehe davon aus, dass auch die anderen Träger der Altenpflege in gleicher Weise arbeiten würden. Punkt. Für die Verwaltung abgehakt.

Nicht aber für die FDP. Nicht für Stadträtin Doris Höh. „Die Haltung der Stadt ist wieder typisch. Bei diesem speziellen Thema und dem allgemeinen Pflegenotstand ist mehr Unterstützung nötig. Auch für die Angehörigen stellt eine Demenzerkrankung eine extreme Herausforderung dar. 

Der Betreuungsbedarf steigt stetig an und oft sind die Angehörigen damit überfordert und brauchen dringend Hilfe.“  Weiter sagt sie: „Ein Demenzdorf bietet einen strukturierten, sicheren Raum für Menschen mit Demenz, fördert soziale Interaktion und ermöglicht individuelle Betreuung. Die Umgebung ist auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten, was ihre Lebensqualität verbessert. 

Die Neugestaltung der Versorgung älterer Menschen ist wichtig, da herkömmliche Pflegeheime oft nicht optimal auf die Anforderungen von Demenzkranken eingehen können. Ein Demenzdorf kann die Lebensqualität erhöhen und die Betreuung effektiver gestalten.“ 

Aus diesem Grund wünscht Doris Höh, dass die Stadtverwaltung endlich lösungsorientiert denkt und handelt: „Die Probleme auf den fehlenden Platz für so ein Projekt zu fokussieren, zeigt wieder einmal, wie begrenzt und phantasielos gedacht wird.“     

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