Die Württembergischen Staatstheater sind dringend sanierungsbedürftig und es gilt in Anbetracht des Zustands dieser bedeutsamen Wahrzeichen auch keine weitere Zeit zu verlieren. Das sieht auch der Gemeinderat so, der 2021 den Grundsatzbeschluss für das Projekt und 2022 den Standort der Interimsoper beschlossen hat – natürlich auch mit unseren Stimmen. Wie auch jüngst für den nächsten Schritt zur Umsetzung des Mammutprojekts. Im vergangenen Gemeinderat erhielt der Projektbeschluss für den Neubau der Dekorationswerkstätten eine deutliche Mehrheit. Erneut auch mit unseren Stimmen, trotz des veranschlagten Investitionsvolumens von rund 65 Mio. Euro, die die Landeshauptstadt anteilig tragen müsste. Eine richtige Entscheidung wie wir finden – trotz angespannter Haushaltslage. Wir halten es für falsch, einem Projekt dieser Tragweite mitten in der Umsetzung die Weiterführung zu untersagen.
Mit unserer Zustimmung signalisieren wir weiter unsere grundsätzliche Unterstützung für die Opernsanierung, was nicht heißt dass wir die Ausgaben ungeprüft unterstützen. Hier wird es zu gegebener Zeit bei der Umsetzung reichlich Sparpotenziale bei überzogenen Baustandards, Käferbrücken und sonstigen Bürokratiemonstern geben. Plötzliche symbolische Enthaltungen nach jahrelanger Unterstützung des Projekts im Rat, wie vergangene Woche gesehen, sorgen indes nicht für Glaubwürdigkeit der eigenen Position.