Aus Wut werde Energie

Die Medien haben es rauf und runter berichtet: Unserem OB ist „der Gaul durchgegangen“. In einem SWR-Interview zum Thema „Amt am Limit – Der Staat vor dem Kollaps?“ konnte sich Dr. Frank Nopper nicht mehr beherrschen und es bricht vor laufender Kamera aus ihm heraus: zu wenig Personal, zu komplexe Vorschriften, Corona und Ukrainekrieg! Man kämpfe an allen Fronten.

Bei aller Kritik in der Zeitung: Es ist auch mal sympathisch, wenn ein Politiker, den man sonst nur professionell lächelnd kennt, die Maske fallen lässt und seinem Ärger Luft macht. Gründe zum Ärgern gibt es genug – allen voran ein Gemeinderat, der Projekte aus der Kategorie „Singen, klatschen und tanzen“ wichtiger findet, als eine funktionierende Verwaltung. Das zweite große Ärgernis ist die Führungskultur in der Verwaltung: null Risikobereitschaft, kaum Mut für neue Wege, keinerlei Fehlerkultur, kein Vertrauen, maximale juristische Absicherung, null Kooperation. Und wenn mal etwas schief geht, sucht man schnell einen Schuldigen oder die äußeren Umstände sind verantwortlich.

In der Schimpftirade des Oberbürgermeisters kam genau diese Geisteshaltung zum Vorschein: Wir sind Opfer der äußeren Umstände. Echte Führung ist es aber, sich konkrete Maßnahmen im eigenen Einflussbereich zu suchen und diese konsequent umzusetzen. Lieber Herr Oberbürgermeister, Ihr Wutausbruch zeigt, dass Sie Energie haben – nutzen Sie sie!

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