Die Utopie von Dachparadiesen

Der Blick vom Rathausbalkon ist immer dann erhebend, wenn auf dem Marktplatz das Leben pulsiert. Das gilt auch jetzt während der EM. Den Kindern auf dem Mini-Feld beim Kicken zuzusehen, ist eine Freude. 

Nur ein Angebot wird in diesen Tagen dort so gar nicht angenommen: Die Liegestühle auf den Dächern der Containermodule. Warum nur? Weil kein Mensch ungeschützt vor Sonne oder Regen dort verweilen mag. 

Womit wir beim eigentlichen Thema sind – einem anderen Dach, das Menschen zum Verweilen einladen soll: das des Kaufhof-Parkhauses in der Steinstraße. Mit Klarheit lässt sich vorhersagen, dass selbst eine 221 000 Euro teure und üppige Begrünung kaum einen anlocken würde. „Wer geht schon über Treppen oder den noch weniger attraktiven Aufzug nach oben, wenn er nicht muss?“, fragt sich FDP-Fraktionschef Dr. Matthias Oechsner, „zudem ist das Ganze baurechtlich nicht möglich.“ 

Aber die Pläne von Links/Grün zeigen laut Oechsner die immergleiche Grundhaltung, die jeder Kosten-Nutzen-Berechnung entbehre: „Die Utopie-Romantiker schenken sich so das Gefühl, sie würden eine bessere Welt kreieren. 

Doch solche Pocket-Parks sind lediglich Feigenblätter.“ Wenig nachhaltig und wirksam. Vandalismus-Erfahrungen beim Urban-Gardening-Projekt auf dem „Dachparadies“ des Züblin-Parkhauses würden zudem eher abschrecken. Denn solchen Projekten fehle es leider allzu oft an gesundem Menschenverstand.

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