Der Landkreis Greiz (Thüringen) ist gerade in aller Munde. Warum? Weil dort seit Dezember eine Bezahlkarte für Flüchtlinge eingeführt wurde. Statt Bargeld gibt es dort nun eine Bezahlkarte. Nachdem Greiz dieses Modell als erster Landkreis in Deutschland praktiziert, macht es Schule. In ganz Deutschland – auch in Baden-Württemberg – ziehen Kommunen nach. Allen Unkenrufen („Viel zu kompliziert“ oder „Unangemessen“) zum Trotz.
Die Sache funktioniert. Und die ersten Zahlen zeigen: Die Bezahlkarte wirkt. Denn angeblich sagte jeder vierte Asylsuchende in Greiz: „Nein, danke! Ich will lieber Bargeld. Ich versuche mein Glück in einem anderen Landkreis, in dem es noch Bargeld gibt.“ Hintergrund: Nun müssen diese Menschen ihre staatlichen Zuwendungen auch hier ausgeben. Ein Transfer von Bargeld in ihr Heimatland ist damit ausgeschlossen.
„Die Erfahrungen anderer Kommunen mit Bezahlkarten für Geflüchtete sind vielversprechend“, sagt FDP-Stadtrat Eric Neumann: „Wir fordern eine schnelle Umsetzung auch in Stuttgart. Das müssen wir nicht noch hinauszögern, bis es einheitliche Vorgaben vom Bund gibt. Die Bezahlkarten gibt es bereits und sie funktionieren. Da braucht es keine weiteren Vorgaben: also machen!“