Wenn man manchen Stadträten so zuhört, wenn über den Wohnungsleerstand in Stuttgart gesprochen wird, dann könnte man meinen, man müsste nur die laut Zensus 11.152 leerstehenden Wohnungen aktivieren und das Problem mit der Wohnungsnot in unserer Stadt wären gelöst.
Auch wenn gut zehntausend Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum nach viel klingen, muss man diese Zahl für eine sachliche Einordnung ins Verhältnis zu den 314.432 Wohnungen in der Landeshauptstadt setzen. So ergibt sich eine Leerstandquote von 3,5%, was eine übliche Fluktuationsreserve darstellt. Verglichen mit anderen Städten in Baden-Württemberg liegen wir damit im Mittelfeld.
Es sind also nicht gierige Spekulanten, die elftausend Wohnungen aus Profitgier leer stehen lassen, denn die Hälfte davon ist innerhalb von drei Monaten wieder verfügbar und ein weiteres Viertel von laufenden und geplanten Bauarbeiten betroffen. Geplanter Rückbau, Verkauf des Gebäudes, künftige Selbstnutzung und sonstige Gründe erklären den Rest. Fun Fact: Land und Bund haben in ihren Liegenschaften eine Leerstandsquote von knapp 10% und damit etwa drei Mal mehr als der Durchschnitt in unserer Stadt.
Fazit: Wir haben kein ausgewiesenes Problem mit Leerstand und müssen daher weiter für die Schaffung neuen Wohnraums kämpfen, denn das Märchen vom raffgierigen Spekulanten baut keine einzige Wohnung und dient nur der Agitation und Provokation.