Kitaplätze_Stuttgart

FDP-Stadträtin Höh:10 liberale Forderungen gegen die KitaStrophe

Die Zahl der Kitaplätze und damit auch die Zahl der pädagogischen Fachkräfte ist in Stuttgart in den vergangenen zehn Jahren um 52 Prozent gestiegen. Und dennoch kann die Stadt den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz nicht flächendeckend gewährleisten.

Was also tun? Ein neuer Ansatz der Stadt in Zusammenarbeit mit den freien Trägern verspricht eine Teillösung bei der großen Vision: „Alle Stuttgarter Kinder soll ein Kitaplatz angeboten werden!“ Aber selbst realistische Ziele sind nur schwer zu erreichen. Nämlich im Sinne der Bildungsgerechtigkeit jedem Kind spätestens ab dem vierten Lebensjahr einen Betreuungsplatz anzubieten.

Daher legt FDP-Stadträtin Doris Höh einen Katalog aus zehn Forderungen vor, um die Lage signifikant zu verbessern. „Manche Ansätze der Verwaltung decken sich mit meinen Forderungen, aber sie gehen nicht weit genug“, sagt Höh, „daher habe ich einen Aktionsplan mit insgesamt zehn Punkten erstellt.“ Zehn liberale Forderungen:

1. Einstellung von Quereinsteigern, die eine Mindestqualifikation erwerben. Das bedeutet: Menschen aus anderen Berufen können sich über Module zu Erziehungshelfern qualifizieren.

2. Zentrale Anmeldestelle für einen Kitaplatz. Dies hätte den Vorteil, dass ein Kind nicht an verschiedenen Kitas angemeldet werden kann. Damit wird verhindert, dass möglicherweise freie Plätze blockiert werden. 

3. Ganztagesplätze bedarfsgerecht in Angebote von 30-35 Stunden Betreuung pro Woche umwandeln und nur im wirklichen Bedarfsfall 40-50 Stunden anbieten, denn diese Plätze binden deutlich mehr Personal.

4. Verteilung der Plätze auch unter Berücksichtigung der jeweiligen familiären und sozialen Situation in den Familien. Zum Beispiel: Geschwisterkinder sollten in die gleiche Kita gehen können. Familien, in denen eine Pflegesituation herrscht, sollten bei der Ganztagesbetreuung berücksichtigt werden. 

5. Randzeiten ausbauen. Die Arbeitswelt hat sich verändert. Konkret: Die Zeiten von 6.30 Uhr bis 8.30 oder von 15.30 bis 18 Uhr sollen möglich sein. 

6. Absenkung des Qualifizierungsanspruchs beim Personal in den Randzeiten.

7. Innovative neue Wege bei der Personalgewinnung. 

8. Entbürokratisierung bei den Tagesmüttern. Ziel: Mehr Angebote in diesem Bereich entlasten den Druck auf die Kitas. 

9. Gemeinsame Betreuungsplätze, die zwischen verschiedenen Kindern oder Familien geteilt werden. Stichwort: Sharing-Angebote schaffen. 

10. Neuausrichtung beim Betreuungsschlüssel in den Kitas. Hier muss sich die Landesregierung bewegen.

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