Bedauerlich wäre der abgemilderte Ausdruck für die Entscheidung des Gemeinderats in Sachen Theaterhaus. Worum geht es?
Bekleidet mit dem Deckmäntelchen der Bo- denvorratspolitik sperrt sich die grün-linke Mehrheit einer Lösung für die Entwicklung des dringend benötigten Erweiterungsbaus des Theaterhauses mit Unterstützung eines Investors.
Selbst muss es entwickelt, selbst geplant und möglichst auch noch selbst gebaut werden. Dabei dürfte doch allen Akteuren bekannt sein, dass die Stadtverwaltung bereits jetzt, nicht aus Unvermögen sondern schlicht wegen Überfrachtung, kaum in der Lage ist, die bereits laufenden Projekte zeitnah zu realisieren.
Die Ablehnung einer Lösung mit privaten Investoren entspringt einer falsch verstandenen Rolle der öffentlichen Hand, deren Aufgabe es nicht sein kann, alles und jedes selbst zu bewerkstelligen. In die Hand der öffentlichen Aufgabenträger gehören ho- heitliche Aufgaben, alles andere ist auch mit Partnern zu bewerkstelligen.
Es wäre für alle Beteiligten besser, man würde mehr private Initiativen mit ins Boot nehmen. Deutschland in Gänze und Stuttgart im Besonderen hat große Schwierigkeiten damit, im kulturellen Bereich Partnerschaften mit privaten Investoren einzugehen. Lieber setzt man auf Subvention als auch nur ein wenig Mitspracherechte zu verlieren.
Über kurz oder lang, eher über kurz, wird sich diese Politik am kulturellen Leben der Stadt rächen.