Der Plan, die Öffnungszeiten der Kitas zu verkürzen ist für die betroffenen Eltern eine Katastrophe. Berufstätige Eltern sind auf eine zuverlässige Betreuung ihrer Kinder angewiesen. Immer nur den Fachkräftemangel im Erzieherbereich heranzuziehen, ist unserer Meinung nach zu kurz gedacht. Fachkräftemangel gibt es mittlerweile in allen Berufen.
Durch die Verkürzung der Öffnungszeiten wird dies noch verschärft. Leider ist es auch heute noch so, dass vorwiegend Frauen dann ihre Arbeitszeiten reduzieren, um die Kinderbetreuung zu leisten.
Dies wiederum wirft ein neues Problem auf. Durch Teilzeitarbeit verringert sich auch die Altersvorsorge. Das daraus resultierende Armutsrisiko für Frauen, Alleinerziehende und Angestellte im Niedriglohnsektor wurde auch auf der Armutskonferenz bestätigt. Da nützt auch der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz wenig.
Der wirklich gute Ansatz, die Gruppenstärke um 2 Kinder zu erhöhen ist mit gerade mal 20 Plätzen, die in Stuttgart auf freiwilliger Basis der Erzieher*Innen entstanden sind, keine echte Erfolgsgeschichte.
Es ist jetzt an der Zeit, dass das Land Baden-Württemberg, seine Verordnungen an- passt und geeignete Rahmenbedingungen schafft, um das Betreuungsproblem zu lösen. Das Qualitätsniveau der Kinderbetreuung in Stuttgart ist im bundesweiten Vergleich SEHR hoch – und es wird auch dann noch hoch sein, wenn der Betreuungs- schlüssel angepasst wird.