Antrag vom 13.01.2021
Impfberechtigte Seniorinnen und Senioren nicht im Stich lassen
Mit Antrag vom 478/2020 vom 16. November 2020 haben wir bereits auf die prekäre Situation von Seniorinnen und Senioren während der Pandemiezeit hingewiesen, die alleine wohnen und u.a. um einen Bericht des Stadtseniorenrats gebeten.
Nach wie vor leiden viele der Seniorinnen und Senioren nicht nur an Einsamkeit, sie sind aufgrund fehlender bzw. unzureichender Informationen auch verunsichert.
Viele von ihnen haben keinen Internetanschluss und erhalten die Nachrichten erst verzögert oder gar nicht. Dies wird dadurch verstärkt, dass die Seniorinnen und Senioren während der Pandemie die Angebote der Altenpflege oft nicht wahrnehmen können bzw. wegen der Ansteckungsgefahr nicht wahrnehmen möchten und so ein Austausch untereinander ebenfalls kaum möglich ist.
Selbst wenn die Seniorinnen und Senioren Kenntnis über ihre Impfberechtigung erhalten, bleibt ihnen oft lediglich die telefonische Vereinbarung über die zentrale Nummer.
Nach einer oftmals sehr langen Wartezeit am Telefon bekommen sie dann die abschlägige Antwort, dass derzeit keine Termine vergeben werden können, da kein Impfstoff vorhanden ist. Viele geben irgendwann frustriert auf.
Wir sind deshalb der Auffassung, dass die impfberechtigten Seniorinnen und Senioren nicht nur über ihre Impfberechtigung informiert werden sollten, sondern auch Unterstützung bei der Impfvergabe und ggf. bei der Begleitung zum Impftermin benötigen.
Wir fragen die Verwaltung:
- Hat die Verwaltung die Möglichkeit impfberechtigte ältere Mitmenschen anzuschreiben und auf ihre Impfberechtigung hinzuweisen?
- In welcher Form können die Seniorinnen und Senioren bei der Terminvergabe bzw. bei der Begleitung zum Impftermin unterstützt werden?
- Inwieweit wäre hier die Einbeziehung des StadtSeniorenRat Stuttgart e.V. zielführend?
- Kann die Stadt auf das Land dahingehend einwirken, als die mobilen Impfteams, die derzeit in Pflegeheimen impfen, so schnell wie möglich auch für Hausbesuche bei impfberechtigten Seniorinnen und Senioren eingesetzt werden können, zumal es zwischenzeitlich Impfstoffe gibt, die ohne Kühlung transportiert werden können und sich damit das Problem der Kühlkette erledigt haben müsste?